INTERVIEW: Comic Book Beleuchtung für SlickforceGirl

Dies ist ein Auszug aus einem Interview, das ich kürzlich mit Rebecca Britt für FStoppers gegeben habe. Lesen Sie das gesamte Interview hier.

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Fstoppers/Rebecca Britt: Es fasziniert mich immer, wenn ein Fotograf sein Talent für etwas Größeres als ihn selbst einsetzt. SlickforceGirl ist eine kommerzielle und kreative Pinup-Marke, die dazu dient, auf die Probleme von Frauen und die Bekämpfung von Brustkrebs aufmerksam zu machen. Ich hatte kürzlich die Gelegenheit,  Nick Saglimbeni’s Mastering Lighting  zu rezensieren, und ich wollte von Nick wissen, wie er die geschulten Techniken aus Mastering Lighting für SlickforceGirl am Set für dies Kampagne einsetzt.

FS: Ich bin schon eine Weile ein Fan Eurer SlickforceGirl Kampagne. Kannst Du unseren Lesern erklären, woher die Idee für SlickforceGirl stammt?

Nick Saglimbeni: Ich habe SlickforceGirl ursprünglich entwickelt, weil ich mich mit meiner Kunst an einem Scheideweg befand. Meine erste Karriere zog eine Menge Aufmerksamkeit im Glamourbusiness auf sich, aber nur wenig Anerkennung ausserhalb dieses Marktes. Die Models sind fantastisch und sie arbeiten mindestens ebenso hart, wenn nicht sogar noch härter, als ihre “Mainstream-Kolleginnen”, aber weil sie relativ klein und kurvig sind, beschränken sich ihre Rollen in der Regel auf z.B. “Musik-Video-Girls”.

Für mich waren Hautfarbe, Kurven und Formen schon immer viel mehr Werte als Behinderungen, und ich wusste irgendwie instinktiv, wie ich diese Frauen anders als der Mainstream fotografieren musste als alle anderen, die das schon vor mir getan hatten. Ich wollte ein Universum voller starker Charaktere für eine neue Generation schaffen, die nicht einfach nur lange, blasse und weiße Models sehen will.

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FS: Die Dimension des Sets mit Astronauten-Mädchens Vanessa sieht riesig aus, wie in einem Film. Wie und warum habt Ihr Eure Location gefunden bzw. ausgewählt?

NS: Um es mal plastisch auszudrücken – die Geschichte von Vanessa war die logistisch anspruchsvollste Aufgabe, die wir jemals stemmen mussten. Es fühlte sich an, als würden wir einen Film drehen, bei dem wir alles wie in einem Film arrangieren und mit einem Foto-Budget hinbekommen mussten. Ich werde nie diese neue Ära verstehen, wo fast nur noch Composings aus zusammengesetzten Stock-Fotos gemacht werden. Direkt in einer Location zu sein, macht doch schon die Hälfte des Spaßes aus, und es steigert die Energie des gesamten Shootings enorm.

Wir haben ein riesiges Raumschiff-Set aus einem Sci-Fi Film gefunden, das noch nicht abgebaut worden war. Es war architektonisch perfekt, aber aus ästhetischen Gesichtspunkten eher gruselig. Ich wollte etwa sehr farbintensives, poppiges, ähnlich wie in den Bio-Lumineszenz-Szenen aus John Cameron’s Avatar.

Ein Weg, wie wir das erreichten, waren die Kostüme und Haare/Makeup. Wir wollten Vanessa Veasley erst in einen echten NASA Mercury Raumanzug stecken, aber wir haben schnell gemerkt, dass der viel zu sperrig war, um darin irgendjemanden auch nur annähernd sexy fotografieren zu können. Also haben wir ihr ein Kostüm geschneidert und dazu einen glänzenden Stoff verwendet, der den “Glanz der Monitore” in unserem Raumschiff reflektierte.

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FS: Wie habt Ihr die Beleuchtung für diese Konzept umgesetzt?

NS: Für die Cockpit-Szene hatten wir 2 Lichtquellen – den inneren Glanz der Monitore und der Kontrollanzeigen, zum anderen den Glanz der Sterne. Es gibt kein Handbuch über das Ausleuchten des Weltraums, also hab ich mir ein paar alte Artikel aus Armageddon und Terminator 2 angesehen, wie die es gemacht haben.

Ich wollte mich nicht mit Farbüberlagerung von einem Green Screen rumärgern, daher haben wir die Cockpitfenster von aussen mit weißen Bespannungen versehen und von aussen mit 2 jeweils 2400 W/s Blitzköfen draufgehalten. Ein Composing ist bei einem Foto viel einfacher als beim Film, daher ist die Farbe, mit der Du arbeitest, eigentlich ganz egal. Wir haben dann noch “Nebula-Blitzeffekte” erzeugt, indem wir mit Striplights und Softboxen, die mit pinker und lilafarbener Folie bespannt waren, auf Vanessa geblitzt haben. Der Trick, eine Weltraumszene halbwegs realistisch aussehen zu lassen ist, Teile der Szene total schwarz zu lassen, daher haben wir sehr darauf geachtet, die Szene nicht zu hell zu beleuchten. Für die innere Cockpitausleuchtung haben wir kleine, mit doppeltem Diffusor bespannte Softboxen genommen, die wir mit stahlblauer Folie bespannt und im Schiff  und hinter der Kamera platziert haben.

Die Szene habe ich mit ISO 100 und einem 50 mm Objektiv (Mittelformat) fotografiert. Am schwierigsten war es, trotz Weitwinkelobjektiv bei dieser ISO-Zahl die Tiefenschärfe sowohl auf Vanessa als auch die Sterne zu bekommen, weshalb theoretisch beides im Fokus sein musste.
Letztendendes haben wir es mit einer Blende 4/5,6 hinbekommen, und dann ging ich auf Blende 8, um das Bild 1 1/2 Blenden unterzubelichten, mit Ausnahme einiger Highlights auf ihrem Anzug. Es hätte zuviel Kraft gekostet, die Umgebung heller zu bekommen, und falls da draußen wirklich Sterne vor den Fenstern gewesen wären, hätten sie mit einer gewissen Unterbelichtung eine perfekte Ausleuchtung geliefert. Ausserdem ist die Sättigung bei Blau und Lila bei geringer Helligkeit besser als warme Farben, sodass wir einen Vorteil hatten.

(Lesen Sie das komplette Interview auf FStoppers  hier.)

— Vielen Dank an Rebecca und das FStoppers Team für das tolle Interview!

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